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Spätabtreibungen aus Angst vor dem Behördenkampf?
27. Januar 2020
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Die unüberschaubaren Behördenwege nach der Geburt eines behinderten Kindes stellen für viele Mütter eine immense Herausforderung dar und sind oftmals der Grund für Spätabtreibungen.

In einem Artikel der Wiener Zeitung mit dem Titel „Man entscheidet sich nicht gegen das Kind – sondern gegen den Behördenkampf“ wird geschildert, wie sich Mütter oftmals nach der Geburt eines behinderten Kindes komplizierten behördlichen Strukturen ausgesetzt sehen.

Unter anderem wird die schwierige Situation von Katharina Brandner geschildert, die eine Tochter zur Welt brachte, der ein großer Teil des Gehirns fehlte und somit blind und taub war.  10 Monate nach ihrer Geburt starb Gloria. In all dieser Zeit habe sich Brandner überfordert und „was die Sozialarbeit betrifft, komplett im Stich gelassen gefühlt.“

Zudem führte Brandner aus, dass das Pflegegeld „eigentlich aus der Geriatrie stamme“, und dementsprechend auch schon das Ausfüllen des Antragsformulars eine Herausforderung war. Zudem konnte ihre Tochter, die im Krankenhaus an Maschinen gebunden war, die Termine zu Amtszeiten auch schwer wahrnehmen.

„Im Wissen um all das, beziehungsweise vielmehr im Unwissen darüber, wohin man sich mit einem Neugeborenen mit Behinderung wenden soll, wählen viele Eltern nach der Diagnose den Ausstieg aus der Situation: den Schwangerschaftsabbruch“, so Brandner.

„Es braucht daher eine zentrale Anlaufstelle für Mütter behinderter Kinder, um den Müttern bzw. den Eltern den unübersichtlichen und oftmals mit Schwierigkeiten verbundenen behördlichen Aufwand zu ersparen“, sagt Suha Dejmek, Vorstandsmitglied der Plattform Christdemokratie.

Darüber hinaus sind „bessere und vor allem umfangreichere Beratungs – und Unterstützungsangebote für schwangere Frauen notwendig“, setzt Suha Dejmek fort und weist auf eine Internetseite vom Krankenanstandsverbandes (KAV), Geburtsinfo Wien, hin. Die Seite sei zwar informativ aufgebaut, jedoch würden unter “grundsätzliche Fragen” hauptsächlich Stellen auftauchen, die Abtreibungen anbieten. Für Suha Dejmek ist dies ein weiterer Beleg dafür, dass Müttern in unserer Gesellschaft zur Abtreibung kaum Alternativen geboten werden.

VON MAG. GABRIEL JONA

Lesen Sie den ganzen Artikel unter:

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/chronik/oesterreich/2034118-Man-entscheidet-sich-nicht-gegen-das-Kind-sondern-gegen-den-Behoerdenkampf.html?em_cnt_page=1

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