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Pornografie – Gefahr für Frauen und Kinder?
4. Februar 2020
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Hardcore-Pornografie und Gewaltpornografie sind in unserer Gesellschaft allgegenwertig und haben mit den Smartphones und Tablets den Einzug in Kinder- und Klassenzimmer geschafft. Wussten Sie zum Beispiel, dass das Durchschnittsalter des Erstkontakts zu Hardcore-Pornos bei 11 Jahren liegt1? Rund die Hälfte aller Erstkontakte passieren unfreiwillig. In Whats-App Gruppenchats, über Pop-Ups im Internet, auf Snap-Chat, Twitter & Co. oder einfach mit einer Nachricht aus dem Freundeskreis – als Elternteil kann man kaum die Kontrolle darüber behalten.

Die Auswirkungen werden unterschätzt: es findet eine Pornografisierung der Gesellschaft statt. Viele unserer Kinder werden mittlerweile auf Pornhub, Youporn, usw. mit dem Thema Sexualität konfrontiert und verlieren dadurch die Möglichkeit, mit einer gesunden Auseinandersetzung über Sexualität und Geschlechtlichkeit aufzuwachsen2. Themen wie Liebe, Verantwortung, Gegenseitigkeit oder Zärtlichkeit weichen zunehmend Begriffen wie anal, cumshot, milf (Mom I’d like to Fuck), step sister oder gangbang.

Laut einer Studie3 glauben 53% der Burschen und 39% der Mädchen, dass Pornografie der Realität entspricht. Dieselbe Studie besagt, dass 44% der Burschen und 29% der Mädchen Pornografie als Inspirationsquelle für ihr Sexleben verwenden. Bei dieser „Normalisierung“ von Pornografie wundert es nicht, dass Fälle von sexuellen Missverhalten (Rachepornos, Kinderpornografie, uvm.) in der Gesellschaft immer stärker vorkommen. Aber wo bleibt der große Aufschrei?

#MeToo und andere Initiativen beschweren sich meist über Folgen falscher Erziehung. Die Wurzeln des gesellschaftlichen Missstands werden dabei kaum in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt.

„Bei diesem besorgniserregenden Trend ist aller Voraussicht nach mit Folgen auf die seelische und emotionale Entwicklung, und damit auf die Liebes- und Bindungsfähigkeit unserer Kinder und Jugendlichen zu rechnen. Es ist daher wichtig, hier gegenzusteuern und auf die Problematik des Pornographie-Konsums bei Minderjährigen im medialen und öffentlichen Diskurs aufmerksam zu machen.“ fordert Mag. Suha Dejmek, Vorstandsmitglied der Plattform Christdemokratie.

In diesem Zusammenhang möchten wir auf den Verein Safersurfing hinweisen, der in der Porno-Sucht-Prävention und Aufklärungsarbeit in der DACH-Region führend ist. Mehr Infos auf www.safersurfing.org

VON DOMINIK KORNHUBER

Quellen:

(1) Deutschland 2017: Studie von Kommunikationswissenschaftlern der Uni Hohenheim und Münster

(2) USA 2017: Studie der Universität Nebraska; Age and Experience of First Exposure to Pornography: Relations to Masculine Norms

https://unl.app.box.com/s/52k40xirbg4exs6xckgpinjm7e80rur

(3) NSPCC (National Society for the Prevention of Cruelty to Children), Children’s Commissioner und Middlesex University London (England, 2017)

 

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